Was ist wolfgang leonhard?

Wolfgang Leonhard war ein deutscher Historiker, Publizist und Politiker. Er wurde am 16. April 1921 in Wien geboren und starb am 17. August 2014 in Berlin.

Leonhard war der Sohn des kommunistischen Widerstandskämpfers Arthur Koestler und wuchs in der Sowjetunion auf, nachdem seine Familie dorthin emigriert war. Er wurde Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol und später der Kommunistischen Partei.

Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Dolmetscher für die Rote Armee und wurde im Jahr 1945 mit dem Ehrenzeichen des "Roten Sterns" ausgezeichnet. Nach dem Krieg studierte er an der Parteihochschule der KPdSU in Jalta und wurde Experte für Ostdeutschland.

Leonhard kehrte 1949 nach Ostdeutschland zurück und trat in den diplomatischen Dienst der DDR ein. Aufgrund seiner Kritik am Stalinismus wurde er 1951 aus der Partei ausgeschlossen und floh in den Westen. Dort wurde er zu einem wichtigen Kritiker des kommunistischen Regimes in der DDR und veröffentlichte mehrere Bücher und Artikel zu diesem Thema.

Er lehrte unter anderem an der Universität Konstanz und war als Berater für die Deutsche Forschungsgemeinschaft tätig. In seinen späteren Jahren war er auch politisch aktiv und engagierte sich für die deutsche Vereinigung.

Wolfgang Leonhard gilt als einer der wichtigsten Zeugen und Analysten der sowjetischen Herrschaft und des Stalinismus. Seine Werke, darunter "Die Revolution entlässt ihre Kinder" und "Sowjetideologie heute", trugen maßgeblich zur Aufklärung über die dunklen Seiten des Kommunismus bei.